Die Geschichte von Katogi Averoff beginnt mit Bemühungen in den 1950ern, die Region um Metsovo wirtschaftlich auf Vordermann zu bringen.
Evangelos Averoff-Tossizza (geb. 1908, gest. 1990) pflanzte im Wissen um Weinbau in der kalten Region im 18. und 19. Jahrhundert Griechenlands ersten Cabernet Sauvignon an den Hängen des Berges Pindos und füllte den Wein im Kellergeschoss seines Wohnhauses in Metsovo ab. Nach diesen Räumlichkeiten (κατώγι) benannte sich dann der Wein, der von Anfang an damit warb, „französische Reben und griechischen Boden“ zu vereinen.
Seit 1963 wird dieser Flaschenwein in Griechenland ununterbrochen angeboten, was für griechische Verhältnisse sehr außergewöhnlich ist. Die „CMA“-Cuvée (in diesem Fall im Verhältnis 40% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 30% Agiorgitiko) ist als griechische Variante der Bordeaux-Mischung bis heute maßgeblich. Eine Verkostungsnotiz des Weines gibt es hier.
Averoff war zum Zeitpunkt der erstmaligen Abfüllung schon mehrfach Minister gewesen. Sein letztes Amt lief mit dem Beginn der Militärdiktatur 1967 aus. Heute wird das Weingut vom Enkel des Gründers, Alexandros Ioannou, geleitet. Es befindet sich in einem oft erweiterten Komplex, der erstmals 1973 bezogen wurde (und Platz für 1200 Fässer bietet). (Zwischen 2002 und 2017 war Katogi Averoff mit dem Weingut Strofilia in Anavyssos, Attika eingegangen. Zur Geschichte des gemeinsamen Unternehmens siehe hier.)
Um Metsovo liegen auf 950-1050 die nach eigener Aussage höchsten Weinberge Griechenlands, die komplett von Hand bestellt werden. „Yiniets“ genannt, nach dem walachischen Wort für „Weinberge.“ Es spiegelt die walachische/aromunische Herkunft der Winzerfamilie wider. Die Trauben dieser 12ha gehen primär in die Produktion der Di Munte-Serie ein. (Auch im Einstiegswein ist allerdings über den Cabernet Sauvignon ein geringer Anteil enthalten.)
Dazu kommen andere Weinberge an verschiedenen Standorten in Nordgriechenland, einerseits für die genannten Katogi-Averoff-Einstiegsweine andererseits für die Inima-Serie (ein lokales Wort für „Seele“), welche sich auf einheimische Rebsorten spezialisiert. Entsprechend finden sich auf den Etiketten auch eine ganze Bandbreite an Appellations-Angaben: Die PGI Metsovo liegt innerhalb der PGI Ioannina, welche wiederum Teil der großen PGI Mazedonien ist. Dazu kommt ein Xinomavro (PDO Naoussa) und ein Negoska der Inima-Serie mit Trauben aus der PDO Goumenissa. Insgesamt werden jedes Jahr um die 500.000 Flaschen produziert. Der Einstiegswein ist aus den griechischen Supermärkten nicht mehr wegzudenken, die Di Munte-Serie hat unter Kritikern wie Yiannis Karakasis schon für erheblich Aufmerksamkeit gesorgt.
Katogi Averoff hat auch in Sachen Weintourismus Pionier in Griechenland. Das Gut empfängt im Jahr 20.000 Besucher und seit 2008 ist auch ein Hotel angeschlossen. Kontakt über die sozialen Medien kann man über Facebook und Instagram aufnehmen.
Auf unserer Webseite haben wir den Inima Negoska 2017 besprochen: hier.
Eine Besprechung des bekannten Katogi Averoff Rot des Jahrganges 2018 gibt es hier.
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